Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Rezidivleistenhernie tritt – über alle Operationsverfahren betrachtet – auch heute noch mit einer Häufigkeit von bis zu 12 % auf. Im eigenen Krankengut lag die Rezidivrate in den vergangenen Jahren konstant unter 1 %.
Leitliniengerecht wird empfohlen, das Leistenhernienrezidiv mit dem der Primäroperation jeweils entgegengesetzten chirurgischen Verfahren (minimal-invasiv vs. konventionell) zu therapieren.
Hiervon abweichend haben wir in unserem Vorgehen die laparoskopische Hernioplastik auch in der Rezidivsituation nach minimal-invasiver Voroperation etabliert (sog. Re-TAPP).
Im Kurz- und Langzeitverlauf konnten wir dabei – im Vergleich zum Primäreingriff – identische Morbiditäts- und Rezidivraten beobachten.
Die prinzipiell anspruchsvolle, laparoskopische Reoperation liefert dabei wertvolle Erkenntnisse im Hinblick auf die Entstehungsursache des Rezidivs und ermöglicht es, rezidivverursachende Faktoren zu identifizieren, um sie zukünftig zu vermeiden.
Im Rahmen unserer Fortbildung möchten wir Ihnen die Re-TAPP in Theorie und praktischer Ausführung näherbringen, eigene Ergebnisse darstellen und diskutieren. Fortbildungspunkte wurden bei der Ärztekammer beantragt.
Wir freuen uns, Sie zu diesem spannenden Thema begrüßen zu dürfen, und hoffen auf einen regen, lebhaften und persönlichen Erfahrungsaustausch.
Ihre
Dr. med. Barbara Kraft
Chefärztin der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Ärztliche Direktorin der Chirurgischen Klinik
Diakonie-Klinikum Stuttgart