Verschiedene Untergruppen der Myelodysplastischen Syndrome haben eine sehr unterschiedliche Prognose. Um diese objektiv einschätzen zu können, benutzt man sogenannte Scoring-Systeme. Diese gewichten und kombinieren bestimmte Einzelfaktoren und errechnen daraus die theoretische mittlere Lebenserwartung des Patienten ohne Therapiemaßnahmen. Die beiden Scoring-Systeme, die bei MDS-Risikoeinteilung verwendet werden, waren lange IPSS und WPSS. Die Scores berücksichtigen Faktoren wie den Blastenanteil im Knochenmark, den Karyotyp und die Anzahl und Ausprägung der Zytopenien.
In den letzten Monaten spielen auch beim MDS Mutationen der für das MDS relevanten Zellen eine wichtige Rolle. Diese Mutationen haben einen Einfluss auf das Überleben der Patienten und können mittlerweile getestet werden. Die Bestimmung der Mutationen können wir über eine externe Laborkooperation anbieten.
Es gibt eine Reihe von Therapieoptionen beim MDS. Bei der Auswahl der Therapie ist die Erfahrung des Arztes wichtig. Eine Reihe von Faktoren müssen in der Therapieauswahl mit einbezogen werden, wie Alter, Allgemeinzustand, Nebendiagnosen, Form des MDS inklusive zellgenetischer und gegebenenfalls auch molekularer Befunde, Ursache des MDS, Verlauf mit und Beschwerden durch die Erkrankung.
Die allogene Stammzelltransplantation, die auch am Diakonie-Klinikum Stuttgart durchgeführt werden kann, ist eine wichtige Therapieoption und die einzige, mit der eine Heilung der Erkrankung erzielt werden kann. Auch bei älteren Patienten kann diese Form angeboten werden, bedarf aber einer sehr sorgfältigen und kritischen Prüfung.
Wir beraten Sie gerne sehr ausführlich zur jeweilig passenden Therapie in Abhängigkeit der oben genannten Faktoren.