Operationen an der Hauptschlagader des Körpers (Aorta) bei Aneurysmen und bei Durchblutungsstörungen des Beckens und der Beine
Ein Aneurysma ist eine Erweiterung einer Schlagader (Arterie), die in allen Körperregionen auftreten kann, häufig jedoch die Bauchschlagader (Bauchaortenaneurysma) unterhalb des Abgangs der Nierenarterien betrifft.
Bei Verengungen oder Verschlüssen der Hauptschlagader oder der Beckenarterien kann es zu massiven Durchblutungsstörungen der Beine kommen. Wird dies früh erkannt, kann in aller Regel durch ein interventionelles Verfahren (Aufdehnung und/oder Stent) das Problem behoben werden. Mitunter muss aber auch offen operiert werden oder eine Kombination aus den oben genannten Methoden angewandt werden (Hybrid-Verfahren).
Aortenaneurysma/ Bauchaortenaneurysma
Ein Aneurysma ist eine Erweiterung einer Schlagader (Arterie), die in allen Körperregionen auftreten kann, häufig jedoch die Bauchschlagader(Bauchaortenaneurysma) unterhalb der Nierenarterien betrifft.
Die Hauptgefahr besteht darin, dass ein Aneurysma plötzlich platzt (Ruptur) und es zur inneren Verblutung kommt. Andere Risiken bestehen in der Bildung von Blutgerinnseln im Aneurysma, die zu akuten Gefäßverschlüssen in den Beinen führen können. Die Gefäßverkalkung ist die häufigste Ursache für die Entstehung von Aneurysmen. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Darüber hinaus wird eine familiäre Häufung beobachtet.
Welche Beschwerden verursacht ein Bauchaortenaneurysma?
Die meisten Bauchaortenaneurysmen bleiben vom Patienten unbemerkt. Durch Größenzunahme können vor allem Rückenschmerzen auftreten, die häufig zu Fehldiagnosen, wie Wirbelsäulenleiden oder Nierenschmerzen, Anlass geben. In den Fällen, in denen ein Bauchaortenaneurysma platzt, wird vom Patienten ein unerträglicher Bauchschmerz mit Ausstrahlung in den Rücken, Übelkeit und Brechreiz bemerkt. Nur durch einen sofortigen chirurgischen Eingriff ist das Überleben möglich.
Wie kann ein Bauchaortenaneurysma festgestellt werden?
Die Diagnose wird durch eine klinische Untersuchung mit Abtastung des Bauches und mittels Ultraschall gestellt. Bei größeren Aneurysmen muss eine Computertomographie veranlasst werden. Ab einem Durchmesser des Aneurysmas von etwa 5 cm steigt die Gefahr des Einreißens der Arterienwand erheblich an. Ein Grund zur OP kann sich jedoch auch bei kleineren Aneurysmen ergeben.Häufig werden Aneurysmen zufällig anlässlich anderer diagnostischer Maßnahmen (beispielsweise Ultraschalluntersuchung bei Bauchbeschwerden) entdeckt. Zur weiteren Abklärung müssen begleitende Risiken (Herz-Kreislaufsystem, Lunge, Nieren) berücksichtigt werden. Kleinere Aneurysmen müssen in regelmäßigen Abständen mit Ultraschall überwacht werden. Bei Größenzunahme erfolgen weiterführende Untersuchungen und – falls erforderlich – die Operation. Es werden unterschiedliche operative Maßnahmen durchgeführt.
Wie kann ein Bauchaortenaneurysma behandelt werden?
Bei der konventionellen OP erfolgt die Eröffnung des Bauches in der Mittellinie vom Brustbein bis kurz oberhalb der Schamregion. Oberhalb und unterhalb der Arterienerweiterung wird das Blutgefäß abgeklemmt, längs geöffnet und eine Gefäßprothese als Ersatz eingenäht. Je nach Ausdehnung des Aneurysmas muss eine sogenannte Rohr- oder eine Y-Prothese eingesetzt werden. Nach Freigabe des Blutstromes wird die ursprüngliche Arterienwand zum Schutz der umgebenden Organe um die Prothese gelegt.
BIld: Rohrprothese
BIld: Y-Prothese
Stent-Prothesen
Hier wird über die Leistenarterien eine durch Draht verstärkte Prothese von innen eingebracht, um das Aneurysma zu schienen und auszuschalten. Der Eingriff ist schonender, weil die Bauchhöhle nicht eröffnet wird. Während die offene Operation in allen Fällen möglich ist, eignet sich dieses Verfahren nur in bestimmten Fällen. Insbesondere ist die Ausdehnung, Form und Größe des Aneurysmas bei der Auswahl des Therapieverfahrens zu berücksichtigen.
Bei Aneurysmata im Brust- und Bauchbereich werden endovaskuläre und offene Techniken kombiniert. Dieses sogenannte HYBRID-OP-Verfahren erfolgt mit Stentprothesen-Implantation in der Brust- und Bauchschlagader und simultaner Bypass-Anlage auf die Eingeweideschlagadern (Octopus) über einen einzelnen Bauchschnitt. Dadurch kann ein sogenannter Zweihöhlen-Eingriff (gleichzeitige Eröffnung von Brust- und Bauchhöhle) vermieden werden. Das Risiko eines solchen Eingriffs wird dadurch deutlich minimiert. Für die genaue Platzierung der Stentprothesen ist eine exakte Planung erforderlich, die die individuelle Gefäßsituation des Patienten berücksichtigt. Die Planung erfolgt im Gefäßzentrum am Diakonie-Klinikum Stuttgart mit modernster 3D-Computertechnik.