Sprunggelenksarthrose und künstliches Sprunggelenk
Eine Sprunggelenksarthrose entsteht, wenn die Knorpelschicht, die das Gelenk abfedert und schmiert, verloren geht. Je häufiger und intensiver wir ein Gelenk benutzen, desto schneller nutzt es sich ab. Kommen noch Verletzungen wie Knochenbrüche oder Bandverletzungen dazu, wird der Verschleiß noch beschleunigt. Gerade aktive Sportler sind häufig von einer Sprunggelenksarthrose betroffen.
Da Arthrose im Sprunggelenk zu einer starken Beeinträchtigung der Lebensqualität führt, ist eine individuelle Therapie von entscheidender Bedeutung. Die Behandlungsmöglichkeiten dieser Erkrankung haben sich in den letzten 15 Jahre rasant weiterentwickelt. So lassen sich die Beschwerden einer Arthrose im Sprunggelenk heute gut und individuell und meist mit Erhalt der Beweglichkeit und einem möglichst großen Erhalt des Gelenkes behandeln.
Meist kann in einem ausführlichen Gespräch über den Krankheitsverlauf der Verdacht auf eine Arthrose im Sprunggelenk gestellt werden. Vor allem Unfälle in der Vergangenheit mit Knochenbrüchen, instabile Bänder oder Entzündungen des Gelenks können Auslöser sein und sollten weitere Untersuchungen zu Folge haben. Durch eine ausführliche Untersuchung sowie weiterführende Diagnostik wie Ultraschall, Röntgen, CT oder MRT kann das Ausmaß der Arthrose korrekt eingeschätzt werden.
Knorpelveränderungen bei Arthrose im Sprunggelenk werden in unterschiedliche Grade eingeteilt:
Grad 0: Gesunder Knorpel
Grad 1: Knorpelerweichung
Grad 2: Mäßige Störung des Bindegewebes im Knorpel
Grad 3: Einrisse in der Knorpeloberfläche
Grad 4: Vollschichtiger Knorpelschaden
Ursachen
Ursachen der Sprunggelenksarthrose können sein:
- Fehlstellungen im Sprunggelenk nach Bänderriss
- Knochen- und Knorpelverletzungen nach Bänderriss
- Überlastung des Sprunggelenks durch Sport oder Übergewicht
- Bewegungsmangel
- Fehlstellungen und Störungen der Beinachse durch Fußfehlstellungen (Klumpfuß, Senkfuß, Hohlfuß)
- Fehlstellung nach einem Bruch des Sprunggelenks
- Entzündungsvorgänge (Rheuma)
Neurologische Ursachen
- Polyneuropathie (Schädigung peripherer Nerven) oder Nervenläsionen
Stoffwechselstörungen
- Gicht, Hämochromatose, Diabetes mellitus
Künstliches Sprunggelenk – individuell geplant und präzise eingesetzt
Wenn das Sprunggelenk durch Arthrose stark geschädigt ist und konservative Maßnahmen keine ausreichende Linderung mehr bringen, kann der Einsatz eines künstlichen Sprunggelenks (Sprunggelenksprothese) eine geeignete Behandlungsoption sein.
In unserer auf den künstlichen Gelenkersatz spezialisierten Einrichtung kommt dabei ein modernes, individuell geplantes Verfahren zum Einsatz, das eine besonders exakte Implantation ermöglicht.
Detaillierte CT-Untersuchung des Sprunggelenks
Zunächst wird eine spezielle Computertomographie (CT) des betroffenen Sprunggelenks durchgeführt. Diese liefert ein dreidimensionales Bild der Knochenstrukturen und dient als Grundlage für die weitere Planung.
Individuelle Planung der Prothese
Auf Basis der CT-Daten wird die Sprunggelenksprothese exakt an Ihre persönliche Anatomie angepasst. Dabei werden Position, Größe und Ausrichtung der Implantatkomponenten individuell berechnet.
3D-gedruckte Operationshilfen für höchste Präzision
Für die Operation werden spezielle Schablonen (sogenannte patientenspezifische Instrumente oder Blöcke) im 3D-Druckverfahren hergestellt. Diese passen exakt auf das Gelenk und ermöglichen eine millimetergenaue und sehr präzise Platzierung der Prothese während des Eingriffs.
Gezielte Implantation des künstlichen Sprunggelenks im OP
Mit Hilfe der individuell gefertigten Schablonen wird das künstliche Sprunggelenk präzise und anatomiegerecht eingesetzt. Ziel ist es, die Funktion des Gelenks bestmöglich wiederherzustellen und eine natürliche Beweglichkeit zu ermöglichen.
Was bedeutet das für Sie als Patient?
Für Sie als Patient bedeutet das, dass Sie eine individuell auf Ihre Anatomie angepasste Sprunggelenkprothese erhalten. Die Behandlung basiert auf Ihren individuellen anatomischen Voraussetzungen. Der Eingriff erfolgt besonders genau und schonend. Durch die präzise Positionierung kann die Langlebigkeit der Prothese verbessert werden und das Verfahren ist darauf ausgerichtet, Beweglichkeit und Lebensqualität wiederherzustellen und möglichst lange zu erhalten.