Unsere große fachliche Kompetenz und Expertise rund um den Verdauungstrakt
Das Team der Gastroenterologie am Diakonie-Klinikum Stuttgart verfügt über viel Erfahrung und eine große Bandbreite an Untersuchungs- und Behandlungsmethoden. Dies gewährleistet, dass Patientinnen und Patienten die für sie richtige Therapie bekommen - sicher und zuverlässig.
Die Schwerpunkte der Gastroenterologie am Diakonie-Klinikum sind die diagnostische und therapeutische Endoskopie, die Endosonographie und die diagnostische und therapeutische Sonographie. Unsere Behandlungsschwerpunkte finden Sie auf dieser Seite ausführlich dargestellt.
Endoskopische Blutstillung
Kommt es zu einer Blutung im oberen oder unteren Verdauungstrakt, ist eine endoskopische Blutstillung notwendig. Blutungsquellen können Geschwüre des Magens und Zwölffingerdarms (Ulcera), Krampfadern der Speiseröhre und des Magens (Varizen), Gefäßmissbildungen (Angiodysplasien), Schleimhautaussackungen (Divertikel) und Tumoren sein.
Vor der Notfallendoskopie werden die Patienten stabilisiert, erhalten Infusionen und wenn nötig Blutkonserven und Gerinnungsfaktoren. Bei schweren Blutungen ist eine Überwachung auf der Intensivstation notwendig.
Für die Notfallendoskopie wird das gesamte Instrumentarium vorgehalten. Dazu gehören spezielle Medikamente, die über Spritzen eingebracht werden, verschiedene endoskopische Clips, um Gefäße abzuklemmen und Gummiringe, um Blutungen abzubinden sowie die sogenannte APC-Sonde, die eine Verödung (Koagulation) mit Argongas erlaubt. Zwingend erforderlich ist zudem eine Wasserstrahlpumpe, um die Blutungsquelle freispülen zu können.
Entfernung von Polypen und Frühstadien von Tumoren
Polypen, Krebsvorstufen und Frühstadien von Tumoren im Bereich der Speiseröhre, des Magens, des Zwölffingerdarmes und des Dickdarmes lassen sich endoskopisch erkennen und behandeln.
Falls notwendig, muss zuvor mit dem endoskopischen Ultraschall das Tumorstadium anhand von Eindringtiefe und Lymphknotenbefall beurteilt werden.
Koloskopie
Die Koloskopie dient der Beurteilung der Dickdarmschleimhaut. Diese Spiegelung ist die wichtigste Untersuchung zur Früherkennung von Darmkrebs und Entfernung von Darmkrebsvorstufen, sogenannte Dickdarmpolypen. Diese können direkt im Rahmen der Untersuchung entfernt werden. Hierfür kommen verschiedene Techniken zum Einsatz. Bei großen Polypen müssen die entsprechenden Abtragungsstellen zeitnah endoskopisch kontrolliert werden.
Die Koloskopie ist auch fester Bestandteil der Diagnostik bei Durchfallerkrankungen und bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa.
Aufdehnung von Engstellen (Bougierung und Ballondilatation), Stenteinlage
Bei gutartigen und bösartigen Erkrankungen von Speiseröhre, Magen, Zwölffingerdarm und Dickdarm können Engstellen auftreten, die Beschwerden verursachen.
Bei gutartigen, oft narbigen Verengungen ist eine endoskopische Aufdehnung ausreichend. Für die Behandlung sind aber meist mehrere Sitzungen erforderlich. Bei fortschreitenden Tumorerkrankungen, bei denen eine Operation nicht mehr möglich oder sinnvoll ist, muss im Anschluss an die Dehnung oft ein Platzhalter aus Metall (Nitinolstent) eingelegt werden. In der Speiseröhre gelingt es in nahezu allen Fällen, dass der Patient wieder zufriedenstellend schlucken kann.
Dünndarmdiagnostik mit Videokapsel und Dünndarmspiegelung (Enteroskopie)
Bereiche des Dünndarms, die für herkömmliche Endoskope unzugänglich sind, können mit der Kapselendoskopie untersucht werden. Sie wird in den Leitlinien der DGVS (Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen) zur Diagnostik chronischer gastrointestinaler Blutungen ohne Blutungsquellennachweis als Methode empfohlen. Dabei wird eine Minikamera in einer pillenförmigen Kapsel geschluckt. Die kleine Kamera liefert gestochen scharfe Aufnahmen vom Inneren des Dünndarms. Dieses Verfahren kann bei unklaren Blutungen aus dem Magen-Darmtrakt und auch bei Verdacht auf chronisch entzündliche Darmerkrankungen zum Einsatz kommen. Ferner können Wucherungen wie Polypen oder Tumoren diagnostiziert werden. Anschließend ist eine gezielte Behandlung mit dem Dünndarmendoskop (Enteroskop) möglich.
Kapselendoskopie
Die Kapselendoskopie ermöglicht die schonende Untersuchung des gesamten Dünndarms. Die Kapsel ist nur 11mm mal 26mm groß und kann problemlos geschluckt werden. Sie zeichnet auf ihrer Wanderung durch den Dünndarm zwei bis sechs Bilder pro Sekunde auf und sendet sie an einen am Körper getragenen Datenrekorder. Anschließend wird das Video durch den Arzt ausgewertet und die weitere Therapie festgelegt.
Die Kapsel wir vor allem bei unklaren Blutung aus dem Dünndarm eingesetzt, wenn eine zuvor durchgeführte Magen- und Dickdarmspiegelung ohne Befund geblieben ist. Zusätzlich werden Patienten mit Morbus Crohn, Zöliakie (Sprue) und familiärer Polyposis coli sowie in bestimmten Fällen Patienten mit chronischen Durchfällen und Gewichtsabnahme untersucht.
Ballonenteroskopie
Im Anschluss an die Kapselendoskopie ist in vielen Fällen eine Dünndarmspiegelung (Ballonenteroskopie) erforderlich, um eine Gewebeprobe zu entnehmen, eine Blutung zu stillen oder Polypen abzutragen. Hier handelt es sich um eine Spiegelung mit einem längeren, dünnen Endoskop, das mit einem sehr weichen Ballon im Dünndarm stabilisiert und meist über den Mund eingeführt wird. Auch diese Untersuchung kann, wie alle anderen Endoskopien, mit einem Beruhigungsmittel, meist Propofol, schmerzfrei durchgeführt werden.
Endoskopisch retrograde Cholangio-Pankreatikografie (ERCP) und Cholangioskopie
Bei der Gallengangsspiegelung (ERCP) können Steine aus dem Gallengang und Bauchspeicheldrüsengang schonend mit Hilfe eines Endoskops entfernt werden. Gut und bösartige Engstellen an Gallengang und Bauchspeicheldrüsengang lassen sich durch Dehnung und Stenteinlage wirksam behandeln.
Wenn die ERCP keine aussagekräftigen Bilder liefert, kann eine Cholangioskopie, eine direkte endoskopische Untersuchung, durchgeführt werden. Hierbei wird ein spezielles, sehr dünnes Endoskop durch den Kanal des dickeren ERCP-Endoskops in den Gallengang eingeführt, um die Gallenwege zu visualisieren. Über den Instrumentierkanal des Cholangioskops können Interventionen an den Gallenwegen vorgenommen werden. Dies ermöglicht das gezielte Entnehmen von Gewebeproben oder das elektrohydraulische Zertrümmern großer Gallensteine.
ERCP – Endoskopisch-Radiologische Kombinationstechnik
Steine und Verengungen an Gallengang und Bauchspeicheldrüsengang können heute endoskopisch mit einem vergleichsweise kleinen Eingriff operiert werden.
Durch die ERCP können zunächst Gallenwege und der Bauchspeicheldrüsengang dargestellt werden. Sie wird heute aber nur noch in wenigen Fällen ausschließlich zur Diagnostik eingesetzt, Haupteinsatzgebiet sind endoskopische operative Eingriffe.
Hier kommen eine Vielzahl von Instrumenten zum Einsatz: Ein Katheter mit speziellem Schneidedraht (Papillotom), verschiedene Körbchen und Ballons sowie Instrumente zum Aufdehnen von Engstellen. Wenn nötig werden auch Platzhalter (Stents aus Plastik oder Metall) kurzzeitig oder dauerhaft eingelegt.
Cholangioskopie
Wenn die ERCP keine aussagekräftigen Bilder liefert, kann eine Cholangioskopie, eine direkte endoskopische Untersuchung, durchgeführt werden. Hierbei wird ein spezielles, sehr dünnes Endoskop durch den Kanal des dickeren ERCP-Endoskops in den Gallengang eingeführt, um die Gallenwege zu visualisieren. Über den Instrumentierkanal des Cholangioskops können Interventionen an den Gallenwegen vorgenommen werden. Dies ermöglicht das gezielte Entnehmen von Gewebeproben oder das elektrohydraulische Zertrümmern großer Gallensteine.
Endoskopischer Ultraschall
Die Endosonographie ist in der Gastroenterologie häufig im Einsatz, da sie für bestimmte Fragestellungen die genaueste diagnostische Methode ist. Es handelt sich um ein risikoarmes, schonendes und sicheres Verfahren.
Mit der Endosonografie, eine kombinierte Methode aus Endoskopie und Ultraschall, werden Tumoren und Zysten an verschiedenen Organen untersucht. Auch können Steine im Bereich der Gallenwege und des Bauchspeicheldrüsenganges sicher erkannt werden.
Der endoskopische Ultraschall (Endosonographie) wird zur Diagnostik von Tumoren im Bereich des Mittelfells (Mediastinum), der Speiseröhre (Ösophagus), des Magens, Zwölffingerdarms (Duodenum), der Gallenwege, der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) und des Enddarms (Rectum) eingesetzt. Dabei kommen Techniken wie Farbdoppler, die Gewebehärten-Messung (Elastographie) und kontrastmittel-unterstützte Verfahren zum Einsatz. Zusätzlich kann durch eine Punktion Material für die feingewebliche Untersuchung gewonnen werden.
Steine im Bereich der Gallenwege und des Bauchspeicheldrüsenganges können sicher erkannt werden. Dies ist besonders vor einer weiterführenden endoskopischen Therapie wichtig.
Die effektive Behandlung großer Flüssigkeitsansammlungen (Pseudozysten) im Pankreas erfolgt durch die Einlage von Drainagen. Diese werden mit Hilfe des endoskopischen Ultraschalls durch Magen oder Zwölffingerdarm gelegt.
Kontrastmittel-Ultraschall
Für eine sichere Diagnostik müssen insbesondere im Innern der Leber die verschiedenen Phasen der Organdurchblutung untersucht werden. Sonographie-Verfahren bieten hier vielfältige Möglichkeiten. Bei unklaren Leberherden lässt sich dadurch beispielsweise viel genauer zwischen gutartigen und bösartigen Veränderungen unterscheiden.
Wir verfügen über hochmoderne Ultraschallgeräte, die den Einsatz von Kontrastmitteln ermöglichen. Wir setzen hier mit Hexaflourid ummantelte Mikrobläschen ein. Durch diese Untersuchungsmethode lassen sich häufig zusätzliche Röntgenaufnahmen und Leberbiopsien vermeiden.