Schlittenprothese am Knie – der Teilgelenkersatz für Innenseite oder Außenseite
Bei der Operation wird ein Teilgelenkersatz durchgeführt. Wenn nur die Innenseite oder Außenseite des Kniegelenkes erkrankt ist, wird auch nur der erkrankte Bereich mit einem Kunstgelenk versorgt. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass es in minimalinvasiver Technik durchgeführt werden kann und so viel wie möglich vom gesunden Kniegelenk erhalten bleibt.
Die verschiedenen Komponenten des Teilgelenksersatzes bestehen aus einer speziellen, besonders widerstandsfähigen Metalllegierung sowie einem Gleitlager aus Polyäthylen.
Die Operation dauert etwa 45 Minuten und kann je nach Indikation auf der Innenseite oder der Außenseite des Kniegelenkes durchgeführt werden. Der Operationszugang erfolgt über einen minimalinvasiven, weichteilschonenden Zugang an der Vorderseite des Kniegelenkes. Durch das standardisierte und vielfach durchgeführte minimalinvasive OP-Verfahren ist die Belastung für den Organismus gering und der Heilungsprozess verläuft rasch.
Nach dem Freilegen des erkrankten Gelenkabschnittes werden die erkrankten Gelenkflächen am Oberschenkelknochen und Unterschenkelknochen entfernt. Ebenso wird der meist defekte Meniskus entfernt. Anschließend werden mit speziellen Zielgeräten und Schablonen der Unterschenkelknochen und Oberschenkelknochen präzise für das Einsetzen der Kniegelenksteilprothese vorbereitet. Abschließend kontrolliert der Operateur den regelrechten Sitz und die Größe mit Probeimplantaten. Hierbei werden insbesondere die Stabilität und der Bewegungsumfang überprüft. Ziel ist ein vollkommen normales Gelenkspiel. Wenn dieses Ziel erreicht ist, werden die Original-Implantate mit Knochenzement im Knochen befestigt. Nun wird das Gleitlager aus Polyäthylen eingesetzt und die Operation beendet, indem eine Wunddrainage eingelegt wird und die Weichteile verschlossen werden.
Nachbehandlung Schlittenprothese
Nach einer Erstimplantation eines Kunstgelenkes an Hüftgelenk oder Kniegelenk erlauben wir nahezu allen Patienten die sofortige Vollbelastung des operierten Beines. Außerdem werden alle Patienten wenn möglich bereits am Tag der Operation aus dem Bett heraus mobilisiert. Hierbei stehen die hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Physiotherapie und der Pflege allen Patienten zur Seite. Bereits vor der Operation erhalten alle Patienten Unterarmgehstützen, damit diese notwendigen Hilfsmittel sofort zur Verfügung stehen. In den Tagen nach der Operation werden alle Patienten von den Physiotherapeuten unseres Klinikums intensiv betreut, so dass am Ende des stationären Aufenthaltes das Gehen auf der Ebene und Treppensteigen möglich sind.
Bereits ab dem ersten Tag werden aktive und passive Bewegungsübungen durchgeführt. Diese frühe Mobilisation fördert zum einen natürlich die Beweglichkeit des operierten Gelenkes, die rasch wieder erreicht werden soll, zum anderen wird dadurch das Risiko einer Venenthrombose deutlich gesenkt. Um das Thromboserisiko noch weiter zu verringern, erhalten Sie während der stationären Behandlung täglich ein Blutverdünnungspräparat. Die Blutverdünnung muss über einen Zeitraum von fünf Wochen ab der Operation durchgeführt werden.
Bereits während der stationären Behandlung lernen Sie alltägliche Dinge wie das Einsteigen und Aussteigen aus dem Bett, den Gang zur Toilette, das Anziehen und Ausziehen der Kleidung usw. Das Ziel ist es, Sie wieder so schnell wie möglich mit normalem Bewegungsumfang in Ihren gewohnten Alltag zurückzuführen. Hierzu empfehlen wir allen Patienten eine Anschlussheilbehandlung ("Reha"), die ambulant und stationär durchgeführt werden kann. Diesbezüglich beraten wir Sie gerne. Unser Sozialdienst im Diakonie-Klinikum Stuttgart ist bei der weiteren Organisation gerne behilflich.