Hallux valgus
Beim Hallux valgus (lateinisch valgus = „krumm“, „schief“) handelt es sich um eine Schiefstellung der Großzehe im Grundgelenk nach außen. Diese Fehlstellung entsteht teils durch Veranlagung, wird häufig aber verstärkt durch hochhackiges, enges und spitzes Schuhwerk. Der Hallux valgus kann dann zu einem teilweisen Ausrenken des Großzehengrundgelenkes führen und Funktionseinschränkungen, Zehenkonflikte sowie Schuhdruckproblemen durch den Ballen mit sich bringen.
Therapie
Wenn die konservative Behandlung des Hallux valgus mittels Orthesen (Hallux valgus Bandage/Hallux valgus Schiene) und aktiven, selbstständigen Übungen sowie Krankengymnastik und Physiotherapie nicht mehr ausreicht, kommt eine die Stellung korrigierende, gelenkerhaltende Operation in Betracht.
Je nach Ausmaß der Fehlstellung kommen hier unterschiedliche Operationsverfahren zur Anwendung:
- Milde Fehlstellung: Umstellung nach Chevron/Akin
- Mittelschwere Fehlstellung: Umstellung nach Scarf
- Schwere Fehlstellung: Proximale Umstellung/Crescentic-Osteotomie
- Schwerste Fehlstellung sowie Instabilität der Fusswurzel: Lapidus-Arthrodese
Die Nachbehandlung nach einer Operation des Hallux valgus ist frühfunktionell. Anfänglich ist eine Teilbelastung für sechs bis acht Wochen mit Unterarmgehstützen erforderlich. Ein spezieller Therapieschuh kann den Vorfuß entlasten und die notwendige Schonung bringen. Eigene Übungen sind wichtig, um die Beweglichkeit des Großzehengrundgelenkes wiederherzustellen. Krankengymnastik und Physiotherapie sowie Lymphdrainage bei Schwellung können ebenfalls sinnvoll sein.