Therapie bei Blasentumor
Harnblasentumore gehören zu den häufigsten urologischen Krebserkrankungen. Zu den typischen Beschwerden zählt eine schmerzlose Blutung mit sichtbarer Rotfärbung des Urins. Beim Verdacht auf einen Blasentumor oder bei bereits gestellter Diagnose wird die erforderliche Behandlung zusammen mit dem Patienten geplant.
Als zertifiziertes Blasenkrebszentrum bietet das Diakonie-Klinikum Stuttgart die gesamte Bandbreite der modernen operativen Therapiemöglichkeiten an.
Harnröhren- und Blasenspiegelung (Urethrozystoskopie)
Die Urologische Klinik verfügt über mehrere modern ausgestattete Untersuchungseinheiten zur Blasendiagnostik. Die Untersuchungen erfolgen unter sterilen Bedingungen, die einem Operationssaal vergleichbar sind. Das Team der Urlogische Klinik verwendet hochauflösende, flexible Kamerasysteme, die eine sehr schonende und zugleich exakte Beurteilung erlauben. Der Eingriff kann in der Regel ohne Narkose durchgeführt werden.
Transurethrale Resektion der Blase (TUR-B), Fluoreszenzlicht (PDD)
Wird bei der Blasenspiegelung ein auffälliger Bereich in der Blasenschleimhaut entdeckt, erfolgt die operative Entfernung ebenfalls endoskopisch. Zur genaueren Beurteilung von Veränderungen in der Harnblase wird häufig eine fluoreszenzgestützte Gewebeentnahme durchgeführt (PDD), die mit spezieller Licht- und Kameratechnik auch kleinste Veränderungen erkennen lässt.
Chirurgische Harnblasenentfernung (Radikale Zystektomie)
Fortgeschrittene Stadien der Blasenkrebserkrankung erfordern die vollständige operative Entfernung der Harnblase. Ihre Funktion kann durch eine sogenannte Ersatz- oder Neoblase übernommen werden. Dazu werden Teile des Darms operativ so umgewandelt, dass sie den Urin speichern und bei Bedarf entleeren können. Das unveränderte Körperbild des Patienten trägt enorm zur Lebensqualität bei.
Grundsätzlich streben wir bei jedem Patienten eine minimalinvasive roboterassistierte Blasenentfernung ohne Bauchschnitt an. Sprechen wichtige medizinische Gründe gegen eine Neoblase, werden inkontinente Verfahren angewandt. Bei der inkontinenten Harnableitung werden die Harnleiter entweder direkt (Ureterokutaneostomie) oder unter Zwischenschaltung eines Darmsegmentes (Conduit) an der Haut ausgeleitet. Der Urin wird in einem auf der Haut aufgeklebten, kleinen Beutel ohne ungewollten Urinverlust aufgefangen. Das genaue Vorgehen wird in unserem Blasenkrebszentrum von einem Expertenteam festgelegt und an die Situation des Patienten optimal angepasst.
Chemotherapie/Immuntherapie
Fortgeschrittene oder metastasierte Tumore werden in der Regel mittels einer Kombinationschemotherapie oder einer modernen Immuntherapie behandelt. Diese Therapien werden je nach Krankheitsbild sowohl ambulant als auch stationär am Diakonie-Klinikum durchgeführt.