Das Leistungsspektrum
Das Adipositaszentrum bietet einen umfassenden, interdisziplinären Ansatz zur Abklärung und Behandlung der Adipositas. Teil des Zentrums sind neben der Chirurgie die Endokrinologie, die Ernährungsmedizin und die Psychosomatik. Die Adipositaschirurgie spielt dabei eine entscheidende Rolle als langfristig wirksame Behandlungsmethode.
Das Adipositaszentrum des Diakonie-Klinikums bietet eine ganzheitliche Versorgung der Patienten an, von der Erstdiagnose bis hin zur nachhaltigen Unterstützung nach erfolgreicher Adipositasbehandlung, einschließlich der lebenslangen Nachsorge und des gesamten Spektrums plastisch-chirurgischer Operationen zur Hautstraffung nach der Gewichtsreduktion.
Eine Patientenkoordinatorin kümmert sich individuell um den Patienten, vereinbart alle Termine mit den Spezialisten der Klinik und begleitet ihn durch den gesamten Behandlungsprozess.
Operative Behandlung
Wenn konservative Maßnahmen nicht zum Erfolg führen, kann eine Adipositasoperation notwendig sein. Im Diakonie-Klinikum Stuttgart werden die Patienten gründliche darauf vorbereitet. Eine Magenspiegelung sowie Herz-, Kreislauf und Lungenfunktionsuntersuchungen gewährleisten möglichst große Sicherheit bei einem Adipositaseingriff.
Die Adipositas- und Metabolische Chirurgie bietet verschiedene Verfahren zur Gewichtsreduktion bei schwerer Adipositas. Zu den häufigsten
bariatrischen Operationen gehören die laparoskopische Schlauchmagenoperation und der Magenbypass.
Patienten steht am Diakonie-Klinikum Stuttgart das gesamte operative Spektrum der Adipositaschirurgie einschließlich Revisionsoperationen zur Verfügung:
- Laparoskopische Schlauchmagenoperation
- Roux-Y-Magenbypass (RYGB)
- Einanastomosen-Magenbypass
- Ein-Anastomosen-Duodenal-Switch (SADI-S)
- Revisionsoperationen
Laparoskopische Schlauchmagenoperation (Gastric Sleeve)
Bei der Schlauchmagenoperation wird das Magenvolumen um 60 – 85 Prozent reduziert, der verbleibende Teil des Magens bleibt schlauchförmig. Dies führt zu einer Beschränkung der Nahrungsmenge und reduziert die Produktion von hungerbezogenen Hormonen.
Roux-Y-Magenbypass (RYGB)
Eine kleine Magentasche (20 – 30 ml) wird gebildet und der Darm in zwei Teile geteilt. Die Roux-Schlinge wird an die Magentasche angeschlossen, und die biliopankreatische Schlinge wird weiter unten an der Roux-Schlinge befestigt. Die kleine Magentasche erhöht das
Sättigungsgefühl. Zusätzlich fließen die Verdauungssäfte später in die Roux-Schlinge des Dünndarms, wodurch die Verdauung weiter
unten im Darm stattfindet und den Gewichtsverlust unterstützt.
Einanastomosen Magenbypass (Omega-Loop oder Mini-Magen-Bypass)
Beim Mini-Bypass wird eine kleine Magentasche von etwa 50 – 60 ml geschaffen und 25 – 30 Prozenz des Dünndarms umgangen. Im Unterschied zum traditionellen Magenbypass hat der Mini-Bypass nur eine Verbindung (Anastomose) zwischen Magen und Darm. Die Magentasche verringert die Nahrungsaufnahme und die Nahrung passiert nicht den ausgeschlossenen Magen sowie die ersten zwei Meter des Dünndarms. Die Verdauung wird nach weiter unten im Darm verlagert und unterstützt den Gewichtsverlust.
Ein-Anastomosen-Duodenal-Switch (SADI-S)
Beim SADI-S wird eine Schlauchmagenoperation mit einer Darmumleitung kombiniert. Der Zwölffingerdarm wird getrennt und das Ileum neu verbunden, die Verdauung wird auf einen kürzeren Darmabschnitt beschränkt.
Revisionsoperationen
Revisionsoperationen verbessern frühere Adipositas-Eingriffe, wie beispielsweise Magenband-, Schlauchmagen- oder Magenbypass-Operationen, um unzureichenden Gewichtsverlust oder Komplikationen wie Sodbrennen zu behandeln.